Mittwoch, 31. März 2010

Danke, Anke!

für den lieben Kommentar, den Du mir hinterlassen hast. Ich fürchte nur, daß der nach den vielen Posts etwas untergehen wird. Ich möchte damit auch nur sagen, daß wenn Euch Lesern mein Blog gefällt, Ihr auch gerne kommentieren dürft bzw. sollt. Ich hab nämlich manchmal das Gefühl, daß es irgendwie niemanden interessiert, was ich hier so von mir gebe und ich würde mich lediglich über ein paar nette Worte hie und da sehr freuen.
Und nun werde ich mal den Tag genießen, denn es ist mein erster offizieller Ferientag. Nicht daß ich gerade erst drei Tage frei gehabt hätte...Gestern mußte ich ja noch mal in die Schule und mein nächster Arbeitstag wird der 20. April sein. Mhm...wofür werde ich doch gleich nochmal bezahlt? Ach ja, um Land und Leute besser kennenzulernen und die Landschaft zu erkunden. Und genau das mache ich jetzt auch. Ich wünsch Euch was!!!

Durchgepustet

Am Sonntag hab ich mich denn auf den Weg nach Hayfield gemacht, auch wieder im Peak District und bin eine 'große' Tour gewandert, die mich zum Gipfel der höchsten Höhen geführt hat und noch dazu zu einem Wasserfall, der nicht wirklich gefallen ist. Irgendwie war der verkehrt herum, weil er vom Westwind wieder nach oben und über die Hangkante geblasen wurde. Ein traumhaftes Spektakel. Sehr schön, hab ich so auch noch nicht gesehen. Hatte auch zur Folge, daß ich eine kleine Dusche abbekommen habe, als ich dann um die Kante herumgelaufen bin. Nee, aber war wirklich schön dort. Ich habe mich damit auf dem Gebiet des 'Kinder Reservoirs' befunden. Lustigerweise wird 'Kinder' hier wie das deutsche Wort ausgeprochen. Ich hab mal bißchen recherchiert und herausgefunden, daß dieses Wort vermutlich aus dem Nordischen stammt und deshalb so ausgesprochen wird. Außerdem bin ich dort eine historische Strecke gelaufen, die vor mir am 24. April 1932 von etwa 400 Engländern entlanggestapft wurde. Die wollten wohl, daß das Gebiet dort öffentlich zugänglich gemacht wird, also als Natur und so erhalten bleibt und sinnvoll genutzt wird. Denn bis dahin waren die höchsten Hänge der Peaks nur ausgewählten Landbesitzern zugänglich. Also sind sie zu ihrem Protestmarsch aufgebrochen und trafen dabei irgendwann auf die besagten Landbesitzer, die das gar nicht lustig fanden. Also gab's bißchen Streit und Schlägerei, aber sie haben es tatsächlich geschafft, daß an dieser Stelle ein Nationalpark entsteht. Gut, einige der Wandersleut wurden dann eben mal verhaftet und das mit dem Nationalpark hat auch noch bis 1951 gedauert, aber immerhin haben sie ihr Ziel erreicht.

Kinder_Reservoir

Peak Weekend

Ich war außer den vielen Thaterbesuchen noch im Peak District zum Wandern unterwegs. Am Samtag habe ich Uta abgeholt und wir haben uns auf den Weg nach Castleton gemacht. Oh, und dort ging ja mein Geographenherz wieder auf. Ich find es wirklich lustig, wenn ich mir Gedanken über die Entstehung der dortigen Landschaft mache, in der wir uns gerade befinden und wir dann auch noch an einer offiziellen Nationalpark Tafel vorbeikommen, auf der das genau so draufsteht.
In Castleton war das nämlich so, daß wir bißchen Gletscher hatten, der dort an der Sohle und den Seiten gearbeitet hat. Ergebnis ist heute ein zerklüftetes Tal mit schroffen Hängen, wenig Vegetation mit vielen Schafen drauf und nem Flüsschen an der Talsohle. Außerdem befanden wir uns auf Kalkstein und wir haben Niederschläge zur Verfügung und was heißt das??? Genau: Karst! Ja, voll cool.
Gut, für alle, die jetzt keinen geistigen Höhenflug erleben so wie ich, das Wort 'Karst' an sich kommt aus dem slowenischen und beschreibt eine typische Landschaft, die durch Lösung von Karbonatgestein (kann auch Sulfat- oder Salzgestein sein) entsteht. Dadurch, daß wir dazu noch große Wassermengen haben, die zur Lösung führen können, vor allem in Verbindung mit CO2, wird das ganze dann als Kohlensäureverwitterung bezeichnet. Das ist aber nicht alles, denn das wäre ja zu einfach, wenn das nur an der Oberfläche passierte. Nein, denn Karstgebiete sind oftmals ganz berühmt für ihren unterirdischen Wasserhaushalt, denn, wir erinnern uns, Karbonatgestein ist leicht löslich und durchlässig; außerdem haben wir Schwerkraft und irgendwo muß die entstandene Lösung ja hin. Also was passiert nun? Richtig: wir finden Höhlensysteme. Um genauer zu sein, handelt es sich dabei auch noch um Tropfsteinhöhlen, was das ganze natürlich wieder hochinteressant macht und somit auch zu touristischen Zwecken genutzt werden kann. Deshalb habe ich noch etwas, auf das ich mich freuen kann, ich habe nämlich vor, meinen Vater in diese Höhlen zu entführen, wenn er hier ist, denn ich glaube mal, daß er sowas nicht erwartet. Juchu, und mein Höhlen-...äh Höhenflug ist beendet.

Castleton

Überall Theater...

Letzte Woche war nicht wirklich anstrengend, sondern lediglich von schönen Abenden geprägt. Am Mittwoch bin ich zusammen mit Uta und Sabine nach leckerem Abendessen ins Theater gegangen, um die Rocky Horror Show zu sehen und ich muß sagen, das ist wirklich ein Erlebnis der anderen Art. Viele der Zuschauer sind wirklich verkleidet, also da wird ein ziemlich großes Aufgebot an Korsagen, Strapsen und unglaublich hohen Schuhen aufgefahren. Wir haben sogar einen Typen gesehen, der als Rocky Horror verkleidet kam, sprich lediglich ein goldenes Unterhöschen und die passenden Schuhe dazu trug. Das Ganze wurde dann von einer blonden Perücke gekrönt und er konnte es sich leider so gar nicht leisten, in diesem Aufzug rumzulaufen. Aber gut, man kam sich fast vor wie an jedem anderen Abend in England auch, wenn die englische Bevölkerung wieder um die Häuser zieht, denn modisch nimmt sich das nicht viel...
Die Schauspieler auf der Bühne waren hingegen ein Traum, von den Kostümen über die Darsteller selbst, war das ein grandioses Spektakel. Die haben mal richtig gut gespielt und gesungen, was das komplette Publikum immer wieder dazu veranlasst hat, entweder lauthals mitzusingen oder gleich aufzustehen und mitzutanzen beim 'Time Warp'. Noch dazu waren einfach die Kommentare, die aus dem Publikum auf die Bühne gefeuert wurden, einfach zum Schießen. Hier ein kleiner Auszug: Die Hauptdarsteller, das brave Pärchen von nebenan, kommt am Schloß an, nachdem ihr Auto eine Panne hat und es regnet in Strömen. Sie stehen also vor der Tür und Brad sagt zu Janet: 'Oh dear, you are wet all over. ' Kommentar aus dem Publikum: 'She's always wet.' Ich sag ja nicht, dass die Kommentare immer hochqualifiziert waren, aber schon irgendwie lustig, denn ich hab es auch noch nie erlebt, dass während der Show auf der Bühne mal eben so aus dem Publikum was dazu beigetragen wird. Also alles in allem war's 2 Stunden lang fette Party, die altehrwürdigen Hallen des Theaters wurden unglaublich gerockt und wir sind mit einem strahlenden Grinsen nach Hause gegangen. Einfach sensationell und immer wieder zu empfehlen!

Am Freitagabend ging es dann zum Musical in die Stadt in ein kleines Alternativtheater, das mir bis dahin nicht mal wirklich aufgefallen ist, daß es dort ist, wo es ist. Dort wurde das Musical 'Anything goes' aufgeführt, das ich bis dahin noch nicht kannte, mir allerdings doch ein, zwei Gesangsstücke bekannt vorkamen. Die Schauspieler dort waren zwar Laiendarsteller, aber sie haben das wirklich gut rübergebracht. Die hatten wirklich was drauf. Das Stück wurde im Stile der 40er Jahre gehalten, was ihm einen leicht nostalgischen Hauch verliehen hat. Und es wurde uns wirklich viel geboten, von Schauspielerei über Gesang, Tanz und Stepptanz war alles dabei. Eine ebenso grandiose Show muß ich sagen. Meinem Begleiter Emanuel und mir fiel allerdings auf, daß das Durchschnittsalter der anwesenden Gäste so um die 65-70 sein mußte und wir dazu beigetragen haben, diesen drastisch zu senken. Es hat dann auch eine gute halbe Stunde gedauert, bis wir wieder die 2 Treppen nach unten und vor die Tür geschafft haben, da kann man ja nicht hetzen. Ich hab denn mal nebenbei einem älteren Herren in sein Jackett geholfen, aber ich glaube, er hat das gar nicht mal registriert...War auf jeden Fall ein weiterer lustiger Abend, der nicht so schnell vergessen wird.

Und dann war ich am Samstagabend in der Kathedrale in Sheffield, in der meine Mitbewohnerin Alex aufgetreten ist. Sie singt in einem Chor hier in Sheffield und es wurde Beethovens 'Missa solemnis' vorgetragen. Ich fand's prächtig und beeindruckend. Jetzt kann ich auch sagen, daß ich endlich mal hier in der Kathedrale war. Und der Chor ist wirklich toll. Ich wurde in der Pause auch gleich mal von einer Sängerin 'angeworben', also sie fragte, ob ich nicht Lust hätte, mitzusingen. Oh, das würde ich liebend gern, aber das nächste Konzert ist Mitte Juni und ich fürchte mal, daß sich das nicht mehr lohnt. Sehr schade. Aber das hat mir auch wieder gezeigt, daß ich wieder unbedingt einen Chor finden muß, wenn ich zuhause bin. Mir fehlt da was...Auf jeden Fall waren auch Alex' Eltern und eine Freundin im Publikum mit dabei. Alex' Eltern kamen danach noch mit auf eine Tasse Tee zu uns und ich find's auch immer wieder lustig, wie sehr mich ihre Mutter an Sebastians Mutter erinnert. So lustig.

Soweit war das also eine kulturelle Woche, die mir unglaublich viel Spaß gemacht hat. Ich wünschte, ich hätte zuhause auch so viel Zeit zur Verfügung, um so viel kulturelles Programm in mein Leben einzubauen. Das wäre mal wieder schön. Aber dazu muß ich auch sagen, daß ich dafür nicht unbedingt das Heidelberger Theater anstreben muß, denn das lohnt sich ja mal gar nicht. Also gehe ich mal auf die Suche nach einer Alternative...

Dienstag, 23. März 2010

Schönes Wochenende

das hatte ich ganz gewiss. Am Freitagabend bin ich mit Jen und Carla, zwei Lehrerinnen meiner Schule, erst lecker essen gegangen und danach ging's ins Ballett. Wir haben Wuthering Heights gesehen und das ist eine der schönsten Liebesgeschichten der englischen Literatur. Und die Inszenierung war echt ein Traum. Schön klassisch mit altmodischen, der Zeit angemessenen, Kostümen und einem Hauptdarsteller zum Anbeißen...mhm. Gucken ist ja schließlich erlaubt. Wir hatten also unseren Spaß und ich stellte wieder einmal fest, wie sehr mir das fehlt mit dem Tanz, Theater und Ballett, aber man kann ja nicht alles haben. Wenigstens war es ein wirklich schöner Abend, den wir ausgiebig genossen haben.Am Samstag hatte ich Freunde zu mir eingeladen, um ein paar deutschen Gaumenfreuden zu frönen. Meine Mitbewohnerin Alex hatte mich schon vor einiger Zeit mal gefragt, was denn so das besondere an einer Schwarzwälder Kirschtorte sei, denn hier gibt's sowas nur tiefgekühlt und das ist ja bekanntlich kein besonderer Spaß. Also habe ich mich am Samstagmorgen in die Küche gestellt und Schwarzwälder Kirschtorte gemacht und dazu noch einen russischen Zupfkuchen, weil man ja nicht genug Kuchen haben kann und ich mindestens mal mit 6 Besuchern gerechnet habe. Von denen haben mir dann welche kurzfristig abgesagt, also saßen wir letztendlich zu viert vor 2 großen Kuchen und haben uns tapfer geschlagen. Und das sah dann etwa so aus:

Die Mädels waren danach so abgefüllt, daß sie mir schon aufm Sofa fast eingeschlafen wären...ja, so ne Torte stopft halt schon ein wenig...aber sie haben es trotzdem gut überstanden und erfreuen sich noch bester Gesundheit.
Am Sonntag hatte Alex dann mal wieder zum Essen eingeladen. Zwei Freunde von ihr kamen zu uns und es gab mal wieder ein 3-Gänge-Menü. Sehr lecker. Somit habe ich an diesem Wochenende eigentlich nichts anderes getan als zu essen und das Leben zu genießen...find ich gut so. Aber um hier nicht den Anschein zu erwecken, daß ich nur am futtern bin, war ich am Sonntag dann 10,5 km laufen und das tat genauso gut.
Gut, ich wünsche damit allen Lesern eine schöne Woche, ich bin mal wieder nur unterwegs, morgen geht's wieder ins Theater zur Rocky Horror Show und ich bin schon ganz aufgeregt, was da so passiert, denn ich hab mir sagen lassen, daß auch die Zuschauer dort verkleidet aufschlagen. Also mal die Kamera mitnehmen...

Mittwoch, 17. März 2010

Wieder eine Woche vorbei...

und die vergehen hier auch gerade wie im Fluge. Ich bin total überrascht, dass schon März ist und irgendwie stimmt das auch ein bißchen wehmütig. Einerseits ist da die Freude auf zuhause und alle Lieben mal wieder bißchen länger in die Arme schließen zu können als es bisher der Fall war, aber andererseits muß ich sagen, daß ich doch nach 6 Monaten wirklich in England angekommen bin und es wirklich nur genieße, und zwar in vollen Zügen. Und gerade deshalb in ich wieder unterwegs im Auftrag der neuen Schandtaten...so verschlug es mich letztes Wochenende in die Yorkshire Dales zusammen mit Uta, die ich hier bei meiner Wohnungssuche kennengelernt hatte. Es war ein traumhaftes Wanderwochenende in einer der schönsten Gegenden, die ich bis jetzt in England erkundet habe. Ganz ehrlich, die Dales sind mein Favorit. Dort sind wir zunächst in unserer Jugendherberge eingekehrt, man könnte ja mal versuchen, schon am Vormittag einzuchecken. Das erwies sich als etwas schwieriger als erwartet und so wurden wir denn nach einem nicht mal zweiminütigen Gespräch darauf hingewiesen, daß von 10 Uhr morgens bis 5 Uhr abends geschlossen sei, weil geputzt werden muß, aber wir sollten doch einfach am Abend wiederkommen. Also sind wir losgezogen und nach Aysgarth gefahren. Dort haben wir eine superschöne Tour gemacht, vorbei an den Wasserfällen, die im Film 'Robin Hood-Prince of Thieves' (im Deutschen wird er als König der Diebe übersetzt, wunderschön, zumal Prince ja eigentlich sowas wie 'Prinz' im Deutschen heißt, aber gut, darüber wollen wir uns jetzt nicht auslassen...die Industrie will ja auch leben). Auf jeden Fall sind die Wasserfälle wunderschön. Danach ging es über diverse Schafsweiden, auf denen wir auch unsere gute Tat des Tages vollführt und ein Mutterschaf wieder mit seinen zwei Lämmchen vereint haben, über die Hügel hinauf auf den ersten großen Hang. Von dort aus konnte man das ganze Wensleydale überblicken. Nur als kleine Anmerkung: dale heißt Tal und Wensley ist dort ausnahmsweise nach dem Ort Wensley benannt, denn sonst werden die Täler nach den dortigen Flüssen benannt und aus Wensley kommt ein englischer Käse, der krümelig und wahnsinnig lecker ist.
Am Sonntag haben wir denn eine genauso schöne Wanderroute um Kettlewell verfolgt, mit super Aussicht, viel frischer Luft, Wasser, Weiden und ner leckeren Brotzeit zwischendurch. Zum Ort Kettlewell gibt es auch eine kleine Geschichte. Alle, die den Film 'Calendar girls' schon gesehen haben, sollten schon wissen, worum es geht. Alle, die diesen Film noch nicht kennen, haben echt was verpasst, denn es geht darum, daß sich eine Gruppe von älteren Frauen, also im Rentneralter, für einen Kalender auszieht, aber jetzt nicht pornographisch, sondern stilvoll, um Geld für die Leukämieforschung zu sammeln, da der Ehemann einer der Frauen an Leukämie gestorben ist. Ihr Markenzeichen ist die Sonnenblume, weil das die Lieblingsblume des Verstorbenen war. Der Film basiert auf dieser wahren Geschichte, denn der Kalender hat auch eingeschlagen wie eine Bombe (im positiven Sinn) und sie haben es mittlerweile geschafft, mehr als 1,5 Millionen Pfund an Spenden zu sammeln. Außerdem ist der Film dann auch in Kettlewell selbst gedreht worden. Und das ist ja so ein hübscher Ort, da ist die Welt noch in Ordnung, also so generell. Das alles lässt sich auch auf der offiziellen Homepage nachlesen unter
http://www.thecalendargirls.org.uk/
Also alles in allem wirklich lohnenswert. Ja, und dann mußten wir uns am Sonntag Abend schon wieder von den schönen Yorkshire Dales verabschieden, aber ich hoffe, daß ich es schaffe, noch einmal dorthin zu fahren, denn es war einfach zu schön. Hätte ich nicht vielleicht dort an der Schule arbeiten können? Mensch, die ist total überschaubar und ich hätte mich wohl gefühlt wie der Mops im Haferstroh (im wahrsten Sinne...).

Yorkshire Dales


Naja, auf jeden Fall hatte Sarah mal wieder Besuch aus Deutschland. Diesmal war es Karo, die ich am Montag nach Bakewell entführt habe. Mitten im Peak District, also quasi vor unserer Haustür, haben wir uns den Markt angesehen, was sehr interessant war und wir haben den Kleinstadtcharme genossen. Dort gibt es montags auch noch einen Viehmarkt, also so richtig mit Versteigerung und so, das war auch mal interessant anzusehen. Leider gibt es davon keine Fotos, denn ich habe mich nicht getraut, meine Hände aus meinen Taschen zu nehmen, weil ich sonst noch den Stier für über 3000 Pfund ersteigert hätte. Die Herren dort haben nämlich oftmals nur mit dem kleinen Finger gezuckt und das Gebot ging rapide aufwärts, aber zumindest habe ich es geschafft, endlich das Fotoprogramm zum Laufen zu bringen und habe auch schon alles, was mir in den letzten Monaten so begegnet ist, hier mit hineingestellt. Also, ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und Fotos anschauen, es gibt viel zu gucken...

Bakewell

Montag, 8. März 2010

Wochenend und Sonnenschein

Gut, das Wochenende ist schon wieder vorüber und es verging mal wieder wie im Fluge. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergehen kann, wenn man beschäftigt ist. Letzte Woche habe ich zum ersten Mal das Kino im Centertainment erlebt und Sherlock Holmes angesehen, zum Schießen komisch. Muß ich sagen, war wirklich sehr lustig. Außerdem habe ich bei Uta übernachtet, da meine Mitbewohnerin Gäste hatte, die in meinem Bettchen nächtigten. War auch mal eine andere Erfahrung und sehr lustig.
Dieses Wochenende hat damit begonnen, daß ich die freie Zeit genossen und meine Arbeit für diese Woche vorbereitet habe und das ging dank des neuen Laptops wesentlich schneller, als es mit dem alten je gegangen wäre...dann habe ich am Samstag Mittag mein Täschchen gepackt und bin mit dem Zug zu Emma und ihrer Familie nach Penistone gefahren. Dort war ganz viel Familienleben und lecker Essen angesagt. Also schonmal ein richtig schöner Abend. Ich habe dann dort übernachtet mit Gandhi (das ist der Kater) aufm Bauch. Wie schön!
Am Sonntag haben wir die Kinder geschnappt und sind den Penistone Boundary Walk gelaufen. Ganze 4,5 Stunden an der frischen Luft mit dem ein oder anderen Malheur, (böse Stachelsträucher!) wunderschöner Landschaft rundherum, viiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeel Sonne, superlecker Picknick auf dem Aussichtspunkt und einem zufriedenem Lächeln im Gesicht. Grandios, sag ich da nur.
Penistone


Ich bin dann gestern Abend recht spät wieder in Sheffield eingetroffen und dachte, daß ich heute wieder einen recht lauen Tag haben werde, aber da hab ich nicht mit Sarahs Besuch gerechnet. Der wollte nämlich doch noch gern nach Lincoln, also hab ich heute Fremdenführerin gespielt und den Alex nach Lincoln geführt. Dort gab's denn die drittgrößte Kathedrale Englands zu besichtigen, eine römische Festungsanlage mit Festungsmauern drumherum und gaaaaanz viele kleine viktorianische Häuschen rechts und links des Kopfsteinplasters. Lincoln war schon immer strategisch sehr günstig, da es auf nem Hügel liegt, der sogar den glorreichen Namen 'steep hill' (steiler Hügel) trägt. Ich finde es immer wieder sehr putzig, daß Engländer ihre Straßen nach dem benennen, was gerade vor ihnen liegt. Sehr schön. Der Name Lincoln stammt übrigens aus dem Latein, da es zunächst als
lindum bekannt war und später den Zusatz colonia erhielt. Also war es zur Zeit des lindum einfach nur eine Festung und erhielt später die Stadtrechte. Und mit der Zeit hat sich dann aus lindum colonia der Name Lincoln entwickelt. Kann man sogar nachvollziehen, wenn man das ganz schnell spricht und ein, zwei Silben verschluckt, dann paßt das. Naja, auf jeden Fall gibt es in Lincoln nicht nur ne Kathedrale, es war übrigens auch lange Zeit Sitz des Bischofs, sondern auch einen Teil der Magna Charta, in der Rechte des Adels im 13. Jahrhundert festgehalten wurden. Das ist zumindest eine Art Verfassung, die England je hatte, aber das ist eine andere Geschichte.
In Lincoln kann man auch noch das 'Jew's house' besichtigen, in dem seinerzeit Juden gelebt haben sollen, bis sie aus der Stadt vertrieben wurden. Im 15. Jahrhundert wurde ein Junge tot aufgefunden und ein Jude des Mordes bezichtigt, was dazu führte, daß man diesen Menschen fortan mißtraute und sie nach und nach aus der Stadt vertrieb. Nicht gerade die feine englische Art, aber das verschweigen wir mal ganz schnell und lassen ein Museum im Gedenken an diese Bevölkerungsgruppe der Stadt entstehen. Nungut, der wahre Höhepunkt dieses Aufenthalts war für mich sowieso ein Restaurant/Café, das den wunderschönen Namen trägt 'The Cheese Society' und genau das ist es auch. Also man bekommt so fast alles mit Käse drauf oder dran. Ein Traum. Ich kann das 'double Gruyerzer soufflé' nur empfehlen. Ich bin seit heute fest davon überzeugt, daß so das Paradies schmeckt. Oh Mann, soooooo lecker.
Also alles in allem ein wirklich wunderschöner Tag, der hier nun sein Ende nimmt. In meinem Bettchen und ich sag tschüß und gute Nacht, macht's gut und schlaft schön!

Lincoln_Alex

Mittwoch, 3. März 2010

Juchu!

Heute kam mein neuer Laptop bei mir in England an. Oh, wie schön das ist. Endlich kann ich Musik hören und gleichzeitig hier was schreiben. Und dann läuft auch noch Skype...ich bin ja ganz fasziniert. Jetzt muß ich nur noch herausfinden, wie das mit dem Mikrofon hier funktioniert und dann kann ab sofort wieder über Skype gequasselt werden, was das Zeug hält. Und ich kann endlich alle Fotos der vergangenen Monate ins Netz setzen, jippi! Oh, das Leben kann ja so einfach sein, wenn mal was funktioniert.
P.S.: Hab mich übrigens wieder von letzter Woche erholt, wieder alles fit soweit. Und heute gibt's bei uns Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelbrei. Alex muß nämlich noch ihre bisher schlechte Sauerkrauterfahrung in eine positive umwandeln...wir sind gespannt, ob meine Kochkünste dafür ausreichen.