Mittwoch, 17. März 2010

Wieder eine Woche vorbei...

und die vergehen hier auch gerade wie im Fluge. Ich bin total überrascht, dass schon März ist und irgendwie stimmt das auch ein bißchen wehmütig. Einerseits ist da die Freude auf zuhause und alle Lieben mal wieder bißchen länger in die Arme schließen zu können als es bisher der Fall war, aber andererseits muß ich sagen, daß ich doch nach 6 Monaten wirklich in England angekommen bin und es wirklich nur genieße, und zwar in vollen Zügen. Und gerade deshalb in ich wieder unterwegs im Auftrag der neuen Schandtaten...so verschlug es mich letztes Wochenende in die Yorkshire Dales zusammen mit Uta, die ich hier bei meiner Wohnungssuche kennengelernt hatte. Es war ein traumhaftes Wanderwochenende in einer der schönsten Gegenden, die ich bis jetzt in England erkundet habe. Ganz ehrlich, die Dales sind mein Favorit. Dort sind wir zunächst in unserer Jugendherberge eingekehrt, man könnte ja mal versuchen, schon am Vormittag einzuchecken. Das erwies sich als etwas schwieriger als erwartet und so wurden wir denn nach einem nicht mal zweiminütigen Gespräch darauf hingewiesen, daß von 10 Uhr morgens bis 5 Uhr abends geschlossen sei, weil geputzt werden muß, aber wir sollten doch einfach am Abend wiederkommen. Also sind wir losgezogen und nach Aysgarth gefahren. Dort haben wir eine superschöne Tour gemacht, vorbei an den Wasserfällen, die im Film 'Robin Hood-Prince of Thieves' (im Deutschen wird er als König der Diebe übersetzt, wunderschön, zumal Prince ja eigentlich sowas wie 'Prinz' im Deutschen heißt, aber gut, darüber wollen wir uns jetzt nicht auslassen...die Industrie will ja auch leben). Auf jeden Fall sind die Wasserfälle wunderschön. Danach ging es über diverse Schafsweiden, auf denen wir auch unsere gute Tat des Tages vollführt und ein Mutterschaf wieder mit seinen zwei Lämmchen vereint haben, über die Hügel hinauf auf den ersten großen Hang. Von dort aus konnte man das ganze Wensleydale überblicken. Nur als kleine Anmerkung: dale heißt Tal und Wensley ist dort ausnahmsweise nach dem Ort Wensley benannt, denn sonst werden die Täler nach den dortigen Flüssen benannt und aus Wensley kommt ein englischer Käse, der krümelig und wahnsinnig lecker ist.
Am Sonntag haben wir denn eine genauso schöne Wanderroute um Kettlewell verfolgt, mit super Aussicht, viel frischer Luft, Wasser, Weiden und ner leckeren Brotzeit zwischendurch. Zum Ort Kettlewell gibt es auch eine kleine Geschichte. Alle, die den Film 'Calendar girls' schon gesehen haben, sollten schon wissen, worum es geht. Alle, die diesen Film noch nicht kennen, haben echt was verpasst, denn es geht darum, daß sich eine Gruppe von älteren Frauen, also im Rentneralter, für einen Kalender auszieht, aber jetzt nicht pornographisch, sondern stilvoll, um Geld für die Leukämieforschung zu sammeln, da der Ehemann einer der Frauen an Leukämie gestorben ist. Ihr Markenzeichen ist die Sonnenblume, weil das die Lieblingsblume des Verstorbenen war. Der Film basiert auf dieser wahren Geschichte, denn der Kalender hat auch eingeschlagen wie eine Bombe (im positiven Sinn) und sie haben es mittlerweile geschafft, mehr als 1,5 Millionen Pfund an Spenden zu sammeln. Außerdem ist der Film dann auch in Kettlewell selbst gedreht worden. Und das ist ja so ein hübscher Ort, da ist die Welt noch in Ordnung, also so generell. Das alles lässt sich auch auf der offiziellen Homepage nachlesen unter
http://www.thecalendargirls.org.uk/
Also alles in allem wirklich lohnenswert. Ja, und dann mußten wir uns am Sonntag Abend schon wieder von den schönen Yorkshire Dales verabschieden, aber ich hoffe, daß ich es schaffe, noch einmal dorthin zu fahren, denn es war einfach zu schön. Hätte ich nicht vielleicht dort an der Schule arbeiten können? Mensch, die ist total überschaubar und ich hätte mich wohl gefühlt wie der Mops im Haferstroh (im wahrsten Sinne...).

Yorkshire Dales


Naja, auf jeden Fall hatte Sarah mal wieder Besuch aus Deutschland. Diesmal war es Karo, die ich am Montag nach Bakewell entführt habe. Mitten im Peak District, also quasi vor unserer Haustür, haben wir uns den Markt angesehen, was sehr interessant war und wir haben den Kleinstadtcharme genossen. Dort gibt es montags auch noch einen Viehmarkt, also so richtig mit Versteigerung und so, das war auch mal interessant anzusehen. Leider gibt es davon keine Fotos, denn ich habe mich nicht getraut, meine Hände aus meinen Taschen zu nehmen, weil ich sonst noch den Stier für über 3000 Pfund ersteigert hätte. Die Herren dort haben nämlich oftmals nur mit dem kleinen Finger gezuckt und das Gebot ging rapide aufwärts, aber zumindest habe ich es geschafft, endlich das Fotoprogramm zum Laufen zu bringen und habe auch schon alles, was mir in den letzten Monaten so begegnet ist, hier mit hineingestellt. Also, ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und Fotos anschauen, es gibt viel zu gucken...

Bakewell

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