Mittwoch, 24. Februar 2010

Krankenhaus

ja, da komm ich gerade her. Ich bin begeistert. Ich habe mir grandioserweise eine Blasenentzündung eingefangen (für die Englischsprachigen unter uns: das Ding heißt 'cystitis' und ich habe wieder ein neues Wort gelernt!). Ich habe keine Ahnung, wo ich das her hab, aber ich kann dazu nur sagen: das tut verdammt weh und ist super unangenehm. Wirklich kein Spaß, wenn man ständig auf Toilette muß und, sobald man draufsitzt, so schnell wie möglich wieder von dem Porzellanschemel weg will.
Und nach einer langen Suche auf dem Gelände des Northern General Hospital (der Typ hatte uns ne falsche Wegbeschreibung gegeben und das Gebiet ist in etwa so groß wie ein ganzer Stadtteil) haben wir, meine liebe Mitbewohnerin und ich, es doch noch geschafft, das G.P. Centre und den zuständigen Arzt zu finden. Diagnose: Blasenentzündung. Behandlung: Antibiotika und das englische Allheilmittel Paracetamol. Weitere Vorgehensweise: einen Tag zuhause bleiben und das Ding quasi aussitzen, d.h. viel trinken, na danke!
Und ich hatte mich schon gefreut, daß ich nicht mit dieser bekannten deutschen Fluglinie zurück nach England geflogen bin, damit ich heil hier ankomme. Das hat ja soweit auch gut funktioniert, aber jetzt bin ich zwei Tage hier und wieder ans Bett gefesselt. Ich kann mir schöneres vorstellen. Gut, liebe Leser, ich werde mich damit an meiner nun schlecht gewordenen Laune laben und mich die Tage wieder melden, wenn es denn Neuigkeiten gibt. Ich gehe allerdings noch nicht davon aus...wir lassen uns überraschen.

Mittwoch, 17. Februar 2010

Gut gelandet

Ja, meine Lieben, ich habe eine ganze Woche Ferien und dachte mir, daß ich diese Gelegenheit nutzen und Sebastian in Heidelberg überraschen könnte. Das habe ich hiermit auch getan. Ich bin gestern morgen zu einer absolut unchristlichen Zeit (2.45 Uhr) aufgestanden, von meiner Mitbewohnerin zum Bahnhof gebracht worden und habe mich zum Flughafen Manchester begeben. Dort angekommen ist mein Flieger dann erstmal mit 40 Minuten Verspätung gestartet, ich hab da die erste nervliche Krise bekommen, da ich in Frankfurt nur eine Stunde hatte, um den Zug zu bekommen...aber gut, wie das so ist mit dem Fliegen, auf dem Weg nach Deutschland hat man ja bekanntlich Rückenwind und wir sind nur 10 Minuten später gelandet als geplant. So weit so gut. Ich dachte ja eigentlich auch, daß ich aus der Rückkehr nach England am 2. Januar etwas gelernt hätte und deshalb fuhr mein Zug eine satte Stunde später als ich ankam, sodaß ich ihn nicht verpassen sollte. Und wie das so ist, wenn man in Deutschland an einem Flughafen ankommt, da geht einfach alles ratzfatz und ich war innerhalb von 15 Minuten aus dem Flughafen draußen inklusive Gepäck, also noch ganze 45 Minuten Zeit für den Zug. Hach, wie schön. Ja, und dann hat mich die deutsche Bahn ein wenig im Stich gelassen. Der ICE, der eine Stunde vor meinem hätte fahren sollen, hatte dann im Endeffekt satte 60 Minuten Verspätung, sodaß alle Passagiere dieses Zuges mit in meinen Zug einsteigen mußten. Und mein Zug hat sich auch nicht lumpen lassen, sondern war erstmal 10 Minuten später in Frankfurt. Gut, damit hat sich das mit der S-Bahn in Mannheim auch erledigt, für die ich 5 Minuten zum Umsteigen gehabt hätte...naja, willkommen in Deutschland sag ich da nur. Das war wieder so richtig herzlich. Ich muß sagen, es war einfach abenteuerlich, ich hab die ganze Zeit über beide Ohren gegrinst und gelacht, während alle anderen etwas wütend und aufgeregt umherliefen...nun gut. Die Weiterfahrt war eben etwas beengt, ich würd auch sagen kuschelig und ich hatte denn doch mit meinen Mitfahrern viel Spaß. Sogar deutsche Polizisten können mal richtig witzig sein. Man hätte es kaum gedacht, is aber so. Und außerdem hab ich mich, wie es der Zufall so will, köstlich mit einem Doktor der Physik unterhalten, der mich sogar bis Heidelberg begleitet hat, weil er hier einen Termin hatte. Nee, war schön.
Sebastian war auch ziemlich perplex, als ich hier zur Tür hereinspaziert kam und hat sich riesig gefreut. Damit würde ich sagen, ich werde mich nächste Woche wieder melden, denn ich genieße nun die Tage hier und lass es mir gutgehen.

Sonntag, 14. Februar 2010

Eine aufregende Woche

Sie neigt sich schon dem Ende zu, aber ich möchte doch nicht unerwähnt lassen, was so alles geschah. Also, los geht's: am Montag Abend war ich mit Clair, Maria und Uta in einem Pub zu einer Veranstaltung, die sich 'skeptics in the pub' nennt, d.h. dort war ein Mensch, der mittlerweile etwas bekannt ist hier im Umkreis und der einen Vortrag hält. Das war diesmal Simon Singh, ausgebildeter Arzt, der über die Anwendung alternativer Medizin sprach. Er hat auch, abgesehen von den Büchern, die er schon veröffentlicht hat, für den Guardian geschrieben und in diesem Rahmen kam es nun auch dazu, daß er von der Vereinigung der Chiropraktiker in England wegen Verleumdung verklagt wurde bzw. das ganze ist noch nicht ausgestanden. Es war wirklich interessant, was er zu sagen hatte und das beste war auch, daß doch wirklich einer von dieser Vereinigung da war, der dann irgendwann loslegte und mit ihm diskutierte. Wirklich spannend. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Clair, die uns darauf aufmerksam machte und uns mitnahm. Ein wirklich schöner Abend.
Am Dienstag ging es gleich weiter mit aufregenden Erlebnissen, denn Uta hat mich zum Inder eingeladen. Das war mein nachträgliches Geburtstagsgeschenk und es war ja soooo lecker. Endlich war ich dort, juchu! Einsame Spitze. Kann ich jedem nur empfehlen. Also, wer mich besuchen möchte und gern indisch isst, der wird auf jeden Fall mit dorthin geschleppt. War nämlich fantastisch. Wir mußten uns allerdings nach dem Essen etwas sputen, um den Beginn des Theaters nicht zu verpassen. Ich hatte Uta nämlich eine Eintrittskarte für STOMP geschenkt und das haben wir denn gute 1,5 Stunden genossen. Im schönen alten Theatersaal und die haben die Bude so richtig gerockt. Das war wirklich aufregend, spannend, interessant, einfach atemberaubend. Auch echt toll, wie kreativ die sind und womit man alles Geräusche, Klang und Rhythmen bilden kann. Das lässt auf jeden Fall jedes Trommlerherz höher schlagen.
Gut, dann gehen wir zum Mittwoch über. Der war an sich nicht allzu spannend, außer daß ich 2 Schulstunden vorbereitet hab und Berliner selbst gemacht habe. Wasn Spaß. Zum ersten Mal in meinem Leben hab ich diese kleinen Hefebollen selbst gemacht und sie sind echt super geworden. Ich habe auch endlich die gute Hefe im Supermarkt gefunden und ganz nebenbei auch etwas, das ich schon die ganze Zeit über vermisst habe: eine tolle Brotbackmischung bzw. verschiedene Sorten Mehl und Körner, um Brot backen zu können. Also an alle Deutschen, die sich mal in England aufhalten, hier nun der Geheimtip schlechthin: geht mal zu Waitrose. Die sind in manchen Sachen vielleicht bißchen teurer als andere Supermärkte, aber dafür haben sie wirklich alles, was das Herz begehrt. An dieser Stelle auch DANKE an Eva, die sich bereit erklärt hat, mich mit Backmischung etc. postalisch zu versorgen, aber das ist jetzt nicht mehr nötig. Aber wirklich ein liebes Angebot.
Äh...ja, wo war ich eigentlich stehengeblieben? Ach ja, die Berliner (wo ich herkomme, heißen die so, ich lasse mich hier übrigens auf keinerlei Diskussionen ein, daß die doch anders genannt werden, wenn man aus Berlin oder einem anderen Teil Deutschlands kommt). Ja, meine Mitbewohnerinnen haben etwas lustig geguckt und meinten: Oh wie schön, doughnuts. Und ich habe mit viel Geschick und Sprachgewandtheit versucht, ihnen deutsche Kultur näherzubringen und zu erklären, daß die nicht im entferntesten was mit den hiesigen doughnuts zu tun haben, aber habs dann irgendwann aufgegeben, denn hier wird man ja nur nett belächelt für sowas...Meine Schüler waren ja auch nicht anders in der Schule, haben die kleinen Hefeteilchen jedoch mit Wonne ratzekahl aufgefuttert und sich riesig gefreut. Ja, außerdem durfte ich am Donnerstag 2 Schulstunden ganz allein halten, weil der eigentliche Lehrer auf Klassenfahrt war und der jeweilige Vertretungslehrer von deutsch keinen blassen Dunst hatte, aber dafür durfte ich dann den lieben Kleinen was über Karneval, Fasching, Fasnacht, Fasnet oder wie auch immer man das sagen möchte, erzählen und das war ja mal richtig klasse. Mein Plan hat so gut funktioniert, daß wir am Ende etwa 1,5 Minuten Zeit über hatten, die gerade zum Packen und Aufräumen reichte. Und die Vertretungslehrer waren auch ganz stolz, denn sie meinten, daß ich eine interessante, interaktive Stunde gehalten hätte, bei der auch sie etwas gelernt hätten. Hach, tut das gut. Somit war also auch der Donnerstag ein voller Erfolg.
Am Freitag war dann Kaffee...äh...Teekränzchen bei Clair angesagt. Und das war ja superschön. Vier Mädels, ein Kuchen, lecker Muffins, Berliner, eine riesige Kanne Tee und das den ganzen Abend lang. So schön. Wir haben es irgendwie geschafft, bis morgens um 2 Uhr zu quatschen, dabei alle möglichen Peinlichkeiten auszupacken und uns köstlich zu amüsieren.
Ja, und dann war auch schon der Samstagmorgen da. Ich hatte mich bereits am Mittwoch mit Clair verabredet, daß wir uns am diesem Samstag mal ein Kleidchen anschauen. Ich bin da zufällig drübergestolpert, als ich am Mittwoch in der Stadt war. Also habe ich eine weibliche Beratung mitgenommen, die auch schon viel über Hochezeit weiß und sich auskennt und so. Und das Kleid hat auch ihr sofort gefallen. Also haben wir da nicht lange gefackelt, sondern dieses Wunderwerk der Schneiderei mitgenommen. Nun soll mal keine Panik entstehen, denn das ist lediglich ein Kleidchen, das ich bei meiner standesamtlichen Trauung anziehen möchte und freu mich, daß ich jetzt schon eines habe, das paßt, wirklich gut aussieht und auch noch im Angebot war. Somit war das alles in allem eine super Woche, ich kann mich über keinen Moment darin beklagen. Und deshalb freue ich mich schon auf die kommende Woche und wünsche allen Verliebten alles Liebe zum Valentinstag, auch wenn ihr nicht an den Quatsch glaubt, so wie ich...

Sonntag, 7. Februar 2010

Sonntagmorgen in Sheffield...

...und es klopft an die Tür. Höflich wie ich bin, öffne ich natürlich und es stehen zwei Gestalten vor mir. Die eine hält eine Bibel in der Hand mit der freundlichen Frage: 'Wissen Sie, daß es auf dieser Welt so vieles gibt, was vorherbestimmt ist? Und daß das ja auch schon in der Bibel steht?' Naja, meine Antwort darauf war dann: 'Nö, ich glaube nicht daran.' Und da waren die Herrschaften wohl etwas überrascht, sind aber nach zweimaliger Aufforderung dann auch gegangen. Oh Mann, die lieben Zeugen Jehovas. Alex meinte dazu, zumindest hatten sie kein traurig dreinschauendes Kind dabei, das ist wenigstens etwas. Das war mal wieder meine Begegnung der etwas anderen Art.
Im Übrigen geht's mir auch schon wieder besser, bißchen Durchfall, aber das wird schon wieder. Danke schonmal für die liebevoll fürsorglichen Anrufe aus Deutschland! Ist wirklich lieb von Euch!

Freitag, 5. Februar 2010

Na toll

Meine liebe Mitbewohnerin war leider diese Woche zuhause an ihr Bett gefesselt, da sich sich wohl so ne fiese Magen-Darm-Geschichte eingefangen hatte. Wir haben hier schön aufgepasst, immer saubergemacht und uns bißchen voneinander ferngehalten. Bis heute hat das auch gut funktioniert und ich hab mich tapfer geschlagen. Ich hatte lediglich die letzten zwei Tage mal ein flaues Gefühl, aber nichts ernstes. Ja, und jetzt hat's mich auch erwischt. Mir ist ja sowas von übel und das mag ich gar nicht. Also heißt es jetzt Tee trinken und ne Wärmflasche aufn Bauch, denn was soll ich sonst schon dagegen tun? Und damit verkrümel ich mich in mein Bettchen und wünsche allen ein schönes Wochenende, das bestimmt angenehmer wird als meines.

Dienstag, 2. Februar 2010

Und noch was hinterher

so quasi an alle, die irgendwie versuchen, mit mir Kontakt aufzunehmen. Mein Laptop spinnt nach wie vor und meint immermal, einfach so abzustürzen. Außerdem hat er sich überlegt, seitdem Sebastian ihn mal formatiert hat, daß er jetzt nicht mehr mit meinem Headset kommunizieren möchte. Also ist es gerade unmöglich, mit mir über Skype zu telefonieren, aber ich freu mich immer über Kommentare hier aufm Blog, über einen kleinen Chat im Skype oder die ein oder andere liebe E-Mail.
Außerdem möchte ich es dem Laptop gerade nicht zumuten, ein weiteres Programm zu installieren, damit die schönen Fotos hochladen kann, also müßt Ihr leider noch eine Weile darauf warten, aber ich schau mal, daß sich eine Lösung finden läßt. Habt Nachsicht mit mir!

Training

Ja, liebe Leute, ich wollte auch nur kurz verkünden, daß ich wieder offiziell im Training bin, denn der nächste Halbmarathon steht an. Ich muß noch ausklügeln, ob ich den in Sheffield mitlaufen werde, aber ich bin auf jeden Fall in Edinburgh mit dabei. Und ich freu mich schon riesig. Ich hab mir übrigens auch selbst was zum Geburtstag geschenkt und zwar, daß ich meinen Hintern hochkriege und zusätzlich zum Lauftraining schwimmen gehe. Und um das zu tun, habe ich mich in einem Fitnesszentrum angemeldet. Buhu, sowas habe ich noch nie wirklich ausprobiert und bisher habe ich dort auch 'nur' das Schwimmbad, die Sauna und das Dampfbad genutzt, aber das war es schon allemal wert. In diesem Sinne, Ihr dürft mir alle die Daumen drücken, daß auch ich es schaffe, den Halbmarathon unter 2 Stunden zu laufen. Das ist mal das Ziel. So gut wie eine Läuferlegende namens 'Emil Zátopek' werde ich wohl nie, aber es ist trotzdem interessant, sich mit dem Laufen zu beschäftigen. Er hier war mal der schnellste Mensch auf Gottes Erdboden und lief 10 km in 28 Minuten. Außerdem ist er mal bei einem Stundenlauf mehr als 20 km gelaufen und hat so glorreiche Sätze hervorgebracht wie: Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft. Was ja zum Leitmotiv des Badenmarathons in Karlsruhe wurde, an dem er auch schon teilgenommen hat. Nungut, ich geb mein Bestes und schau mal, wie schnell mich meine Beine tragen.

Samstag war ein schöner Tag

Sarah, Zaída, Noelia und ich haben uns auf ins Peak District gemacht. Das ist ein hübscher Nationalpark und somit auch großer Spielplatz für Leute, die am Wochenende mal für nen Kurztrip aus Sheffield rausmöchten. Er liegt genau zwischen Sheffield und Manchester und wird auch gern als die 'innere Insel' bezeichnet, weil es dort vor Erholung nur so strotzt.
Also haben wir uns diesem Trieb angeschlossen und sind nach Edale gefahren. Ich hatte eine schöne Wanderroute rausgesucht, die uns eigentlich nur für 3-4 Stunden beschäftigen sollte, aber irgendwie haben wir den ganzen Tag damit zugebracht. Aber das ist ja auch schön. Dabei haben wir einen der höchsten 'Gipfel' des Peak Districts erklommen, der war ganze 650 Meter hoch. Unfassbar, aber wahr. Auf dem Weg dorthin freut sich das Geographenherz ungemein, denn man läuft entlang eines wunderschön geformten V-Tales entlang. Einfach herrlich. Außerdem kann man Mäander angucken, die ich meinen Begleiterinnen auch gleich mal erklären durfte (und ich hab mich nicht aufgedrängt, sie haben gefragt und wollten's wissen!). Außerdem ließ sich an manch gefrorener Stelle im Boden sehr schön beobachten, daß in dem Boden auch Wasser ist, das dann als schöne kleine Eispickel aus dem Boden hervortrat (jaja, das dehnt sich nämlich um 9 %Vol. aus, wenn's gefriert....). Außerdem gab's oben aufm Gipfel wunderschön, man mag's kaum glauben, Wollsäcke zu beobachten, die übrigens im Englischen auch ganz grandios 'woolpacks' heißen. Oh, ich war ja so begeistert. Für alle diejenigen, die jetzt damit nichts anfangen können, also das sind große Blöcke aus Granit, die durch Verwitterungsprozesse kantengerundet sind und der Form halber an Wollsäcke ausm Hamburger Hafen erinnern. Daher kommt der Name und das war jetzt die Kurzfassung. Ich werde nun niemanden mit Details quälen.
Auf jeden Fall war ich auch vollauf begeistert, daß ja im Peak District hie und da noch ein wenig Schnee liegt, der zwar mittlerweile mehr Eis ist als sonst was, aber doch einen schönen Anblick bietet. Die Mädels waren nicht gar so gut darauf vorbereitet, aber gut, wir sind ja lernfähig und beim nächsten Mal wird's bestimmt noch besser.
Wir haben uns dann langsam aber sicher wieder an den Abstieg gemacht und waren froh, daß es neben dem Bahnhof ein Pub gibt, in dem man sich mit einer Tasse Tee aufwärmen kann, wenn man gerade seinen Zug verpasst hat und eine Stunde auf den nächsten wartet. Macht aber nix, denn das kann ja jedem mal passieren. Alles in allem war das ein sehr gelungener Tag und traumhaft schön. Und das schreit ja förmlich danach, bald wiederholt zu werden. Mal sehen, was noch so passiert.

Freitag Abend

Da hab ich spontan nach Sarahs Anruf beschlossen, mich mit den Mädels in der Stadt zu treffen. Also naja, wir trafen uns in der London Road, die etwa 20 Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt liegt. Irgendwie hat sich keiner der Herren aus dem Haus bewegt und so hieß es dann: Girls night out! Und das war lustig. Die Mädels waren eigentlich auf einen Karaoke Abend in einem Pub aus, nur war das dann doch bißchen schäbig, sodaß beschlossen wurde, daß wir doch lieber 'in die Stadt gehen'. Nicht daß ich gerade von dort herkam...aber gut. Also haben wir uns bei den recht frischen Temperaturen aufgemacht, die West Street für uns zu erobern. Dabei sind wir erstmal im Bett gelandet, im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir waren im 'bedroom'. Dort sahen wir uns mal wieder den übelsten Geschmacksverirrungen der englischen Mode ausgesetzt, sodaß wir nach circa 2 Stunden das Weite suchten, aber die Cocktails waren doch ganz gut.
Gut, dann wollten wir es uns mit ein wenig Salsatanz gemütlich machen, aber leider beginnt das freitags immer erst um 11 Uhr. Hach, also nochmal eine halbe Stunde irgendwie zubringen. Sollte ja nicht so schwierig sein an einem Freitag Abend, also sind wir noch in ein sehr lustiges Pub mehr oder minder hineingestolpert. Das heißt 'West Street live' (meine Mitbewohnerin würde jetzt auch sagen: hieß das nicht vorher so und so? mhm...woher soll ich das wissen?Immer wieder lustig, denn sie meint ja, das sei ein Anzeichen, daß sie alt würde, weil sie noch weiß, wie die Läden vor ein, zwei Jahren hießen...hihi). Gut, also sind wir dort angekommen, die Liveband hatte gerade Pause und deshalb wurde, für meinen Geschmack, endlich mal anständige Mucke gespielt. Von ACDC über Red Hot Chili Peppers war alles dabei. Also eher die rockige Richtung und wir hatten wiedermal unseren Spaß. Und wen trifft man in so einem Laden selbstverständlich? Eine andere deutsche Assistentin. Wie könnte es anders sein? Meine Assistenten kommen sich manchmal auch bißchen komisch vor, wenn sie schon mit mir unterwegs sind, dann treffe ich eigentlich immer noch jemand anderen, den ich kenne. Was soll ich sagen? Ich hatte meinen Spaß und die anderen wohl auch, soweit ich das beurteilen kann.