Sonntag, 14. Februar 2010

Eine aufregende Woche

Sie neigt sich schon dem Ende zu, aber ich möchte doch nicht unerwähnt lassen, was so alles geschah. Also, los geht's: am Montag Abend war ich mit Clair, Maria und Uta in einem Pub zu einer Veranstaltung, die sich 'skeptics in the pub' nennt, d.h. dort war ein Mensch, der mittlerweile etwas bekannt ist hier im Umkreis und der einen Vortrag hält. Das war diesmal Simon Singh, ausgebildeter Arzt, der über die Anwendung alternativer Medizin sprach. Er hat auch, abgesehen von den Büchern, die er schon veröffentlicht hat, für den Guardian geschrieben und in diesem Rahmen kam es nun auch dazu, daß er von der Vereinigung der Chiropraktiker in England wegen Verleumdung verklagt wurde bzw. das ganze ist noch nicht ausgestanden. Es war wirklich interessant, was er zu sagen hatte und das beste war auch, daß doch wirklich einer von dieser Vereinigung da war, der dann irgendwann loslegte und mit ihm diskutierte. Wirklich spannend. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Clair, die uns darauf aufmerksam machte und uns mitnahm. Ein wirklich schöner Abend.
Am Dienstag ging es gleich weiter mit aufregenden Erlebnissen, denn Uta hat mich zum Inder eingeladen. Das war mein nachträgliches Geburtstagsgeschenk und es war ja soooo lecker. Endlich war ich dort, juchu! Einsame Spitze. Kann ich jedem nur empfehlen. Also, wer mich besuchen möchte und gern indisch isst, der wird auf jeden Fall mit dorthin geschleppt. War nämlich fantastisch. Wir mußten uns allerdings nach dem Essen etwas sputen, um den Beginn des Theaters nicht zu verpassen. Ich hatte Uta nämlich eine Eintrittskarte für STOMP geschenkt und das haben wir denn gute 1,5 Stunden genossen. Im schönen alten Theatersaal und die haben die Bude so richtig gerockt. Das war wirklich aufregend, spannend, interessant, einfach atemberaubend. Auch echt toll, wie kreativ die sind und womit man alles Geräusche, Klang und Rhythmen bilden kann. Das lässt auf jeden Fall jedes Trommlerherz höher schlagen.
Gut, dann gehen wir zum Mittwoch über. Der war an sich nicht allzu spannend, außer daß ich 2 Schulstunden vorbereitet hab und Berliner selbst gemacht habe. Wasn Spaß. Zum ersten Mal in meinem Leben hab ich diese kleinen Hefebollen selbst gemacht und sie sind echt super geworden. Ich habe auch endlich die gute Hefe im Supermarkt gefunden und ganz nebenbei auch etwas, das ich schon die ganze Zeit über vermisst habe: eine tolle Brotbackmischung bzw. verschiedene Sorten Mehl und Körner, um Brot backen zu können. Also an alle Deutschen, die sich mal in England aufhalten, hier nun der Geheimtip schlechthin: geht mal zu Waitrose. Die sind in manchen Sachen vielleicht bißchen teurer als andere Supermärkte, aber dafür haben sie wirklich alles, was das Herz begehrt. An dieser Stelle auch DANKE an Eva, die sich bereit erklärt hat, mich mit Backmischung etc. postalisch zu versorgen, aber das ist jetzt nicht mehr nötig. Aber wirklich ein liebes Angebot.
Äh...ja, wo war ich eigentlich stehengeblieben? Ach ja, die Berliner (wo ich herkomme, heißen die so, ich lasse mich hier übrigens auf keinerlei Diskussionen ein, daß die doch anders genannt werden, wenn man aus Berlin oder einem anderen Teil Deutschlands kommt). Ja, meine Mitbewohnerinnen haben etwas lustig geguckt und meinten: Oh wie schön, doughnuts. Und ich habe mit viel Geschick und Sprachgewandtheit versucht, ihnen deutsche Kultur näherzubringen und zu erklären, daß die nicht im entferntesten was mit den hiesigen doughnuts zu tun haben, aber habs dann irgendwann aufgegeben, denn hier wird man ja nur nett belächelt für sowas...Meine Schüler waren ja auch nicht anders in der Schule, haben die kleinen Hefeteilchen jedoch mit Wonne ratzekahl aufgefuttert und sich riesig gefreut. Ja, außerdem durfte ich am Donnerstag 2 Schulstunden ganz allein halten, weil der eigentliche Lehrer auf Klassenfahrt war und der jeweilige Vertretungslehrer von deutsch keinen blassen Dunst hatte, aber dafür durfte ich dann den lieben Kleinen was über Karneval, Fasching, Fasnacht, Fasnet oder wie auch immer man das sagen möchte, erzählen und das war ja mal richtig klasse. Mein Plan hat so gut funktioniert, daß wir am Ende etwa 1,5 Minuten Zeit über hatten, die gerade zum Packen und Aufräumen reichte. Und die Vertretungslehrer waren auch ganz stolz, denn sie meinten, daß ich eine interessante, interaktive Stunde gehalten hätte, bei der auch sie etwas gelernt hätten. Hach, tut das gut. Somit war also auch der Donnerstag ein voller Erfolg.
Am Freitag war dann Kaffee...äh...Teekränzchen bei Clair angesagt. Und das war ja superschön. Vier Mädels, ein Kuchen, lecker Muffins, Berliner, eine riesige Kanne Tee und das den ganzen Abend lang. So schön. Wir haben es irgendwie geschafft, bis morgens um 2 Uhr zu quatschen, dabei alle möglichen Peinlichkeiten auszupacken und uns köstlich zu amüsieren.
Ja, und dann war auch schon der Samstagmorgen da. Ich hatte mich bereits am Mittwoch mit Clair verabredet, daß wir uns am diesem Samstag mal ein Kleidchen anschauen. Ich bin da zufällig drübergestolpert, als ich am Mittwoch in der Stadt war. Also habe ich eine weibliche Beratung mitgenommen, die auch schon viel über Hochezeit weiß und sich auskennt und so. Und das Kleid hat auch ihr sofort gefallen. Also haben wir da nicht lange gefackelt, sondern dieses Wunderwerk der Schneiderei mitgenommen. Nun soll mal keine Panik entstehen, denn das ist lediglich ein Kleidchen, das ich bei meiner standesamtlichen Trauung anziehen möchte und freu mich, daß ich jetzt schon eines habe, das paßt, wirklich gut aussieht und auch noch im Angebot war. Somit war das alles in allem eine super Woche, ich kann mich über keinen Moment darin beklagen. Und deshalb freue ich mich schon auf die kommende Woche und wünsche allen Verliebten alles Liebe zum Valentinstag, auch wenn ihr nicht an den Quatsch glaubt, so wie ich...

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